Alice in Bed

Ivo Medek, Markéta Dvořáková – Alice in bed

Nationaltheater Brno

Dirigent: Ondrej Olos
Regisseur: Rocc
Bühnenbild: Rocc
Kostümdesign: Rocc, Miroslav Sabo
Videoprojektion: Lukáš Medek
Dramaturg: Tomáš Pilař, Pavel Petráněk

Ticketverkauf
Alice 1: Tereza Merklová Kyzlinková
Alice 2: Gabriela Vermelho
Sopran: Hana Škarková
Countertenor: Jan Mikušek
Tenor: Marek Olbrzymek
Bas: David Nykl
Hase: Otakar Blaha


Die Oper Alice in bed ist das Ergebnis der internationalen Zusammenarbeit vierer Autoren. Die Idee zu einer abendfüllenden Oper mit dem Titel Alice in bed hatte der Regisseur Sjaron Minailo, als er sich 2007 im Rahmen eines Kompositionskurses in England zusammen mit Markéta Dvořáková irgendein kleines musikalisch-dramatisches Werk ausdenken sollte. Zur Mitarbeit an der Oper zog Markéta Dvořáková noch Ivo Medek hinzu. Von ihrem ursprünglichen Vorhaben – einem Libretto nach einem Text von Susan Sontag – kamen sie allmählich wieder ab, da die Vorlage den beiden Autoren zu düster und depressiv erschien. Sie behielten nur einige lichte Augenblick bei (die Verweise auf Alice im Wunderland und hinter den Spiegeln) und beschlossen, einen vollständig neuen Text zu schreiben, welcher der träumerisch fantastischen Stimmung in der Operndarstellung mehr Platz einräumen sollte. Erst als all dies vereinbart war, entstand das eigentliche Libretto aus der Feder von Sjaron Minailo und Anne Daschkey. Mit dem fertigen Text arbeiteten die Autoren der Musik in der beim Komponieren im Team üblichen Weise. Dies bedeutete zunächst erneut vielstündige Diskussionen zu einer ganzen Reihe von Aspekten – zur Atmosphäre und zum Charakter der einzelnen Szenen, zu den charakteristischen Merkmalen der einzelnen Figuren, zur Zuordnung der Instrumente zu den Protagonisten usw. Unvermeidlich war auch eine Straffung des zu umfangreich gewordenen Textes. Zur ursprünglich angedachten Instrumentierung nur für Stimme und Schlaginstrumente gesellten sich nach und nach immer weitere Instrumente hinzu, die die Autoren als unverzichtbar erachteten, bis schließlich die Zahl von elf Instrumenten erreicht war. Darunter sind auch Kinderspielzeuge wie Spieluhren, Rasseln oder Quietschtiere vertreten, welche die kindliche Welt der kleinen Alice illustrieren sollen. Ihr Weltpremiere hatte die Oper im Frühling dieses Jahres in Brno. Bestandteil dieser multimedialen Komposition ist auch ein Videofilm, den der Computerspielautor Lukáš Medek produzierte.

Die Geschichte stellt eine Sonde ins Leben der Alice dar – einer erfolgreichen Designerin von Computerspielen, die in ihrem künstlerischen wie im persönlichen Leben innerlich zerrüttet ist.

Pavel Petráněk