Janáček Brno 2014 http://janacek-brno.cz 4. MEZINÁRODNÍ FESTIVAL Tue, 12 May 2015 09:49:31 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.0.8 Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos-3 http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-3/#comments Sun, 30 Nov 2014 18:00:12 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1278
Nachklänge des Festivals
Nationaltheater Brno

Dirigent: Marko Ivanović
Regisseur: David Radok
Bühnenbild: Zuzana Ježková, Ondřej Nekvasil
Kostüme: Zuzana Ježková
Beleuchtung: Petr Kozumplík
Chorleitung: Pavel Koňárek
Dramaturg: Pavel Petráněk

Ticketverkauf
Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg
Albert Gregor: Aleš Briscein
Vítek: Petr Levíček
Kristina: Eva Štěrbová
Jaroslav Prus: Svatopluk Sem
Janek: Peter Račko
Dr Kolenatý: František Ďuriač
Ein Theatermachinist: Jiří Klecker
Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová
Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek
Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

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Glagolitische Messe http://janacek-brno.cz/de/glagolska-mse/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=glagolska-mse http://janacek-brno.cz/de/glagolska-mse/#comments Sat, 29 Nov 2014 18:00:09 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1022
Feierlicher Abschluss des Festivals

Leoš Janáček – Glagolitische Messe
Leoš Janáček – Das ewige Evangelium
Mitwirkende: Orchester und Chor der Janáček-Oper des Nationaltheaters Brno, philharmonischer Chor Beseda brněnská
Dirigent: Jaroslav Kyzlink
Chorleiter: Josef Pančík
Orgel: Petr Kolař
Violine solo: Lenka Koplová
Solisten: Maria Kobielska Magdalena Kožená Gustáv Beláček Michal Lehotský
Dramaturgisch einzigartige Aufführung – die ursprüngliche Version des Werks (von 1927) am ursprünglichen Ort der Welturaufführung mit den Ensembles von damals

Ticketverkauf

Es ist der 5. Dezember 1927, und im Saal des Brünner Stadions erlebt das wohl bedeutendste geistliche Musikwerk des 20. Jahrhunderts seine Uraufführung – Janáčeks Glagolitische Messe. Der Komponist hatte seine Arbeit an dem Opus bereits 1920 begonnen, es jedoch bald wieder ruhen lassen. Erst 1926 wandte er sich dem Werk erneut zu. Neuen Antrieb erhielt Janáček durch ein anrührendes Erlebnis – bei der Enthüllung einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus in Hukvaldy hatte der Olmützer Erzbischof Dr. Leopold Prečan die ganze Zeit ergeben an seiner Seite verharrt, und das trotz des extrem schlechten Wetters an jenem Tag. Im August desselben Jahres schrieb Janáček während eines Aufenthalts in Luhačovice innerhalb von drei Wochen praktisch die gesamte Messe. Um die Erstaufführung bewarb sich die Beseda brněnská, die bei der bejubelten Premiere am 5. Dezember 1927 gemeinsam mit dem Orchester des Nationaltheaters Brno unter der Leitung von Jaroslav Kvapil auftrat. Die Glagolitische Messe ist zweifellos eines der Hauptwerke der gesamten geistlichen Literatur, und obgleich ihr Autor sie einem hohen Würdenträger der katholischen Kirche, Leopold Prečan, widmete, reicht die geistliche Dimension des Werkes weit über die katholische Doktrin hinaus in Richtung eines Janáčekschen Pantheismus. Bei der Premiere im Jahr 1927 erklang im ersten Teil des Konzerts die Kantate Versuchung auf der Pilgerfahrt von Jaroslav Křička. Obgleich wir auch diese Komposition ins Programm aufnehmen wollten, ist es uns leider nicht gelungen, begleitende Materialien dazu aufzufinden. Daher wird im Rahmen des Konzertes Janáčeks geistliche Kantate Ewiges Evangelium aus dem Jahr 1914 nach einem Text seines Altersgenossen Jaroslav Vrchlický erklingen, mit dem ihn auch eine gewisse geistige Nähe verband. Vrchlickýs Gedicht über den mittelalterlichen Mönch Joachim von Fiore, dem ein Engel den Anbruch des Reiches der Liebe verkündete, war Janáček in vielerlei Hinsicht nah und führte von seiner konfessionslosen Auffassung des Glaubens in die Richtung östlicher Denker und zu einer pantheistischen Weltanschauung, ähnlich wie bei dem Männerchor Des Narren Irrfahrt (nach einem Gedicht von Rabindranath Thakur), aber auch bei der Glagolitischen Messe. Dieses Konzert bietet die einzigartige Gelegenheit, die Glagolitische Messe im Saal ihrer Uraufführung, mit der ursprünglichen Orgel und unter Mitwirkung des Chors Beseda brněnská und des Orchesters des Nationaltheaters Brno zu erleben, und dies auch noch in der ursprünglichen Version, wie sie bei der Premiere erklang.

Jiří Zahrádka

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Ernsthaft unernste Musikschau http://janacek-brno.cz/de/vazne-nevazna-hudebni-expozice/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vazne-nevazna-hudebni-expozice http://janacek-brno.cz/de/vazne-nevazna-hudebni-expozice/#comments Sat, 29 Nov 2014 14:00:35 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1274

Präsentation ausgewählter Lehrstühle der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie mit Bezug zum Thema des Festivals

Bohuslav Martinů: Suite La Revue de Cuisine
Prolog (Allegretto-Marche)
Tango (Lento)
Charleston (Poco a poco Allegro)
Final (Tempo di Marcia)

Dirigent: doc. Vít Spilka
Klarinette: Lukáš Dittrich 
Fagott: Klaudie Jurmanová 
Trompete: Miloš Macháň
Violine: Jan Rybka 
Violoncello: Lukáš Svoboda
Klavier: Tereza Plešáková 

Erwin Schulhoff: Step
Edgard Varèse: Ionisation

Abteilung für Schlaginstrumente – Leitung doc. Martin Opršál

Leoš Janáček: Mährische Volkspoesie in Liedern

Jan Novák: Drei Erfindungen
Allegro
Andante
Vivace

Violine
Violine
Viola
Violoncello

Szenario und Regisseur: Zuzana Fischerová

Die Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst genießt den Ruf einer herausragenden Institution, die erstklassige Interpreten klassischer Musik hervorbringt. Um jedoch nicht den Eindruck allzu großer Steifheit zu erwecken, hat sich die Akademie entschlossen, Meister Janáček zu seinem 160. Wiegenfest ein „musikalisches Geschenk“ der etwas lockereren Art darzubringen. Die ernsthaft unernste Musikschau versteht sich als musikalisches Äquivalent zu den Sammlungen eines Museums. Sie bietet dem geneigten Publikum interessante musikalische Exponate, die durch ungewöhnliche Veranstaltungsorte noch interessanter werden. Durch lebende Skulpturen geführt, gelangen die Zuhörer an verschiedene, der Öffentlichkeit samt und sonders unbekannte Orte des Schulgebäudes, wo ihnen die musikalischen Werke durch Studenten der Fächer Gesang, Streich-, Blas-, und Schlaginstrumente dargeboten werden. Allen Programmteilen ist gemein, dass sie dem „Jubilar“ Janáček im Musikhimmel sicherlich Freude bereiten werden: sei es, dass es sich um seine eigenen Werke handelt (Mährische Volkspoesie in Liedern), um Kompositionen seiner Zeitgenossen (Bohuslav Martinů, Erwin Schulhoff, Edgard Varèse) oder um solche der Fortsetzer seines kompositorischen Schaffens in Brno (Jan Novák).  Zuzana Fischerová, Studentin des Faches Opernregie und Organisatorin des ungewöhnlich konzipierten Musikprogramms, schreibt zu ihrem Projekt:

Es ist die Skulptur im Leben und das Leben in der Skulptur.

Skulpturen werden Sie auf dem Weg der Erkenntnis zu unbekannten Winkeln des Gebäudes wie der Musik geleiten.

Im Dämmerlicht des Herbstnachmittags lernen wir so vier Skulpturengruppen kennen.

Monika Holá

Ticketverkauf ]]>
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Graffe-Quartett http://janacek-brno.cz/de/graafovo-kvarteto/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=graafovo-kvarteto http://janacek-brno.cz/de/graafovo-kvarteto/#comments Sat, 29 Nov 2014 10:00:56 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1019
Leoš-Janáček-Haus

Leoš Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“

Konzert mit Einführung durch namhafte Musikwissenschaftler (Miloš Štědroň, John Tyrrell, Jiří Zahrádka)

Die zwei Streichquartette Leoš Janáčeks (1854–1928) gehören zu den Glanzpunkten der Musik nicht nur des 20. Jahrhunderts. Sie wurden von einem bereits erfahrenen und reifen, im In- und Ausland anerkannten Komponisten geschrieben, und beiden ist das Thema der Liebe gemein. Das Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Janáčeks letztes vollendetes Werk, stellt eine musikalische Parallele zu den Liebesbriefen dar, die der Komponist seit Juli 1917 mit seiner um 37 Jahre jüngeren Freundin Kamila Stösslová aus Písek ausgetauscht hatte. Seine innige und stürmische Lebensbeichte vollendete Janáček am 19. Februar 1928, ursprünglich mit einer Viola d’amore und unter dem Titel Liebesbriefe – am Tag darauf änderte er den Namen in Intime Briefe, weil er der Öffentlichkeit seine Gefühle nicht so sehr zur Schau stellen wollte. Der erste Brief erinnert an die „erste schicksalhafte Begegnung“ mit Kamila, der zweite ist eine „Musik des Bekennens“, der dritte drückt Janáčeks „süßeste Sehnsucht“ aus und der vierte – mit der unbändigen Energie des Komponisten – ihre trotzige Erfüllung.

Das Werk entstand innerhalb von lediglich 22 Tagen, während derer er Kamila noch Briefe mit Kommentaren zu seiner ungestümen Arbeit sandte. „Weißt Du, oftmals ist das Gefühl an sich so mächtig und stark, dass sich darunter Noten verbergen, davonlaufen. Große Liebe – schwaches Werk. Ich hätte aber gerne: Große Liebe – großes Werk.“ Was ihm auch gelungen ist.

Seine endgültige Gestalt erhielt das Werk im Mai und Juni 1928 bei Proben mit dem Mährischen Quartett, welches auch Janáčeks erstes Streichquartett uraufgeführt hatte. Wenngleich der Komponist die öffentliche Premiere seines Werkes am 11. September 1928 in Brno nicht mehr erlebte, hatte er die endgültige Version während der zweimonatigen Proben mit dem Quartett gehört und war mit ihnen hochzufrieden gewesen.

Der Auftritt des renommierten Graffe-Quartetts wird ergänzt durch die mitreißenden Ausführungen der drei herausragenden Musikwissenschaftler Prof. Miloš Štědroň, Prof. John Tyrrell und PhDr. Jiří Zahrádka.

Pavel Petráněk

Ticketverkauf ]]>
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Jenůfa http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jeji-pastorkyna-2 http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna-2/#comments Fri, 28 Nov 2014 18:00:44 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1017

Kroatisches Nationaltheater Zagreb

Dirigent: Mikhail Sinkevich
Regie: Ozren Prohić
Bühnenbilder: Branko Lepen
Kostümdesign: Petra Dančević
Beleuchtung: Zoran Mihanović
Choreograph: Blaženka Kovač Carić
Chorleitung: Ivan Josip Skener

Ticketverkauf ]]>
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Das schlaue Füchslein http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=prihody-lisky-bystrousky-3 http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-3/#comments Thu, 27 Nov 2014 18:00:35 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=996

Leoš Janáček – Das schlaue Füchslein (arrangiert für Kammerorchester, Jonathan Dove, 1998)

Kammeroper der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie Brno

Komponist: Leoš Janáček

Libreto: Leoš Janáček

Dirigentin: Nikol Kraft

Regie: David Kříž

Bühnenbilder und Kostüme: Sylva Marková

Videoart: Jakub Kříž 

Chorleitung: Klára Roztočilová

Chorleitung für Kinderchor: Valéria Maťašová 

Produktion – Studenten: Michaela Bóková, Michal Grombiřík, Mária Žilecká

BESETZUNG:

Der Förster: Jiří Miroslav Procházka,  Jan Kučera

Die Frau Försterin: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová

Der Schulmeister: Vít Habernal, Otakar Souček

Der Pfarrer: Martin Frýbort, David Szendiuch

Háraschta, ein Landstreicher: Jiří Ullrich, Petr Karas

Der Gastwirt Pasek: Jiří Ullrich, ein Kirchenmitglied

Frau Pásková:  Klára Varmužová, Eliška Ouředníčková, Pavla Mlčáková

Frantík: Jana Vondrů, Eliška Ouředníčková

Pepík: Monika Kaštanová, Pavla Mlčáková

Füchslein Schlaukopf: Marta Reichelová, Aneta Ručková, Zdislava Bočková

Fuchs: Romana Jedličková, Jana Melišková, Jana Jelínková

Dackel: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová, Jarmila Balážová

Hahn: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů

Schopfhenne: Mária Havriláková, Barbora Čechová

Dachs: Martin Frýbort, David Szendiuch

Eule: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů, Mária Havrilaková

Eichelhäher: Jana Vondrů, Monika Kaštanová

Specht: Jarmila Balážová, Pavla Radostová

Mücke: Vít Habernal, Otakar Souček

Am 6. November dieses Jahres konnten wir den neunzigsten Jahrestag der Uraufführung von Janáčeks „Waldidylle“, der Oper „Das schlaue Füchslein“, begehen. „Ich habe ein schlaues Füchslein für den Wald und die Trauer der späten Jahre eingefangen“, schrieb Janáček seiner Muse Kamila Stösslová. Und in der Tat handelt es sich hier um ein Meisterwerk aus der letzten Schaffensphase des Komponisten, das er mit fast siebzig Jahren schrieb. Janáček begann sich 1920 für das Sujet zu interessieren, nachdem ihn seine Haushälterin Mařa auf die „Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf“ aufmerksam gemacht hatte, welche Rudolf Těsnohlídek in Fortsetzungen in den Lidové noviny veröffentlichte. Es vergingen jedoch noch zwei Jahre, bis sich Janáček an die Arbeit machte. Unterdessen studierte er die Natur, notierte sich die „Gesänge“ von Vögeln wie Fröschen, beobachtete im Wald das Leben einer Fuchsfamilie. Bei der Umwandlung von Těsnohlídeks Novelle zu einem Opernlibretto bewies er eine sehr glückliche Hand; politische Satire und zeitgenössische Kontexte verdrängte er in den Hintergrund und ließ die gesamte Handlung auf der einfachen Geschichte eines Füchsleins, der übrigen Waldbewohner und einiger menschlicher Charaktere aus der Umgebung von Brno basieren, wobei er die gerechte und durch eine höhere Macht gegebene Ordnung der Natur betont, die den Anfang und das Ende nicht nur des menschlichen Daseins bedeutet. Die Premiere fand am 5. November 1924 unter der Regie von Otakar Zítek im Brünner Stadttheater statt und begeisterte durch die genialen Kostüme von Eduard Milén und die prägnante musikalische Einstudierung von František Neumann. Heute wird dieses Werk praktisch auf der ganzen Welt vor Kindern, ihren Eltern und Großeltern gespielt. Seit Jonathan Dove 1988 eine Modifikation der Partitur für 16 Orchestermusiker und 6 Solisten gelang, die überraschend gut den für Janáček typischen Klang wiedergibt, hat diese Oper ihren Weg auch auf zahlreiche kleine Bühnen und in Schultheater gefunden.

Jiří Zahrádka

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Orchesterkonzert http://janacek-brno.cz/de/orchestralni-koncert/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=orchestralni-koncert http://janacek-brno.cz/de/orchestralni-koncert/#comments Thu, 27 Nov 2014 18:00:19 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1270

Antonín Dvořák Fanfaren zur feierlichen Eröffnung der Landesausstellung in Prag (1891)
Béla Bartók Konzert Nr. 1 für Klavier und Orchester
Marc-André Dalbavie Variationen über ein Thema Janáčeks
Leoš Janáček Sinfonietta

Dirigent: Aleksandar Marković
Klavier: Denis Kozhukhin Philharmonie Brno

Ticketverkauf

Dieses Konzert beginnt in der Tat feierlich – mit den Fanfaren, die, obgleich ein Werk Antonín Dvořáks (1841–1904), dem Publikum so gut wie unbekannt sein dürften. Dvořák komponierte dieses Werk für vier Trompeten und Pauken anlässlich der Landes-Jubiläumsausstellung 1891 in Prag. Am Eröffnungstag, dem 15. Mai, erklangen die Fanfaren bereits um sechs Uhr morgens von den Türmen der Stadt, ein weiteres Mal wurden sie während der feierlichen Eröffnung der Ausstellung auf der Galerie des Eingangstors zum Ausstellungsgelände gespielt. Interessant ist, dass die grundlegenden Paukenfiguren des Stückes nahezu identisch mit dem Rhythmus eines bekannten Kinderreimes sind.

Béla Bartók (1881–1945) schrieb über sein Erstes Klavierkonzert: „Im letzten Jahr habe ich mich viel mit der Musik vor Bach beschäftigt, und ich glaube, dass Spuren davon z. B. auch in meinem Klavierkonzert zu sehen sind …“ Bartók arbeitete von August bis November 1926 an dem Werk, um es anschließend unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler selbst als Erster aufzuführen. Auch bei der Aufführung mit der Tschechischen Philharmonie 1927 in Prag saß Bartók selbst am Klavier. Lange Diskussionen über dieses Opus führte er auch mit Leoš Janáček.

Der französische Komponist Marc-André Dalbavie (1961) erhielt von der namhaften Suntory Hall in Tokio den Auftrag zu einem neuen Werk. Er komponierte für diesen Konzertsaal die zwanzigminütigen Variationen über ein Thema Janáčeks und führte bei der Uraufführung im Jahr 2006 persönlich den Taktstock. Das Thema seiner Variationen entlieh er Janáčeks Klavierzyklus Im Nebel. Es sei angemerkt, dass sich Dalbavie auch bei seiner Sinfonietta durch Janáček inspirieren ließ.

Und gerade die Sinfonietta Leoš Janáčeks (1854–1928) bildet auch den Abschluss des Konzerts der Philharmonie Brno. Janáček vollendete sie 1926 als sein letztes Orchesterwerk. Seiner Freundin Kamila Stösslová schrieb er darüber: „Ich bin gerade dabei, eine hübsche Sinfonietta mit Fanfaren zu Ende zu bringen. Ich erinnere mich an die Fanfaren in Písek. Das war damals schön.“ Die Komposition wurde anlässlich des 8. Sokol-Turnfestes in Prag durch die Tschechische Philharmonie uraufgeführt.

Pavel Petráněk

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Das schlaue Füchslein http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=prihody-lisky-bystrousky-2 http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-2/#comments Wed, 26 Nov 2014 18:00:53 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=993

Leoš Janáček – Das schlaue Füchslein

Dirigent: Robert Jindra

Regie: Ondřej Havelka

Bühnenbilder: Martin Černý

Kostüme: Kateřina Štefková

Choreographer: Jana Hanušová

Chorleitung: Martin Buchta

Chorleitung  für Kühns Kinderchor: Jiří Chvála

Dramaturg: Ondřej Hučín

BESETZUNG:

Der Förster: Svatopluk Sem

Füchslein Schlaukopf: Alžběta Poláčková

Fuchs: Michaela Kapustová

Der Schulmeister, Mücke: Jaroslav Březina

Der Pfarrer, Dachs: Luděk Vele

Haraschta: Jiří Brückler

Die Frau Försterin, Eule: Jitka Svobodová

Der Gastwirt Pásek: Jan Markvart

Frau Pásková, Specht: Yvona Škvárová

Hund Lapák: Jana Sýkorová

Hahn: Sylva Čmugrová

Schopfhenne: Michaela Šrůmová

Pepík: Daniel Matoušek / Jakub Turek

Frantík: Jakub Hliněnský / Martin Kalivoda

Das junge Füchslein Schlaukopf: Natalie Grossová / Tereza Šlosáková / Martina Vyhnanovská

Frosch: Matěj Kirov / Filip Koll / Matyáš Urbánek

Grille: Václav Preisler

Heuschreck: Ema Doležalová / Kateřina Zikmundová

Fliege: Nikol Kouklová / Malvína Pachlová

Nationaltheater Chor, Kühns Kinderchor

Nationaltheater Ballet und Gäste

Nationaltheater Orchester

Nationaltheater Prag

Das schlaue Füchslein ist die siebte von neun Opern Leoš Janáčeks (1854–1928). Das Libretto schrieb der Komponist selbst, es basiert auf der literarischen Vorlage von Rudolf Těsnohlídek, die dieser als Text zu den Illustrationen Stanislav Loleks schrieb (der hatte unter anderem eine einjährige Ausbildung als Förster und Jäger absolviert), welche vom 7. April bis zum 23. Juni 1920 in Fortsetzungen in den Brünner Lidové noviny abgedruckt wurden. Janáček ließ manche Teile der Bilderserie vollständig weg, um andere dagegen detaillierter auszugestalten, wobei er stärker die Welt der Tiere betonte und die menschlichen Figuren zurückdrängte. Im Gegensatz zur Vorlage, die mit der Hochzeit von Schlaukopf und Goldrücken endet, ließ Janáček seinen Titelhelden am Ende sterben.

Mit der Arbeit an der Oper begann er ganz allmählich bereits in einer Zeit, als er sich mit ganzer Kraft der Komposition Katja Kabanowa widmete – im Sommer 1921. Das Szenario der Oper hatte er damals bereits im Kopf. Mit der eigentlichen Kompositionsarbeit begann er jedoch erst im Januar 1922, um sich ihr mit kürzeren Unterbrechungen bis zum Beginn des Jahres 1924 zu widmen. Er vollendete das Werk also im Alter von 70 Jahren. Die Uraufführung fand unter der Leitung von František Neumann am 6. November 1924 in Brno statt, Regie führte dabei Otakar Zítek.

Die Neuinszenierung des Prager Nationaltheaters trägt die persönliche Handschrift seines Regisseurs Ondřej Havelka – eine Stilisierung in die Swingära der Zwanzigerjahre, in der sich die Frau vollkommen zu emanzipieren beginnt, ähnlich wie dies das Füchslein in der Oper vollbringt.

Für Havelka ist dieses Werk, in dem sich die Welt der Tiere und der Menschen überlagern, mehr als ein bloßes Märchen. „Ich wollte keine illustrative Darstellung erzielen, wo Tiere in Pelzen über die Bühne hüpfen, andererseits brauchen aber auch Eltern keine Angst zu haben, ihre Kinder mitzubringen“, betont er. In der Vorlage erkennt er vor allem eine Metapher auf das menschliche Leben.

Pavel Petráněk

Ticketverkauf ]]>
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Die Ausflüge des Herrn Brouček http://janacek-brno.cz/de/vylety-pana-broucka/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vylety-pana-broucka http://janacek-brno.cz/de/vylety-pana-broucka/#comments Tue, 25 Nov 2014 18:00:27 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=989

National Moravian-Silesian Theatre

Dirigent: Robert Jindra Regisseur: SKUTR (Martin Kukučka and  Lukáš  Trpišovský) Bühnenbild: JAKUB KOPECKÝ Kostüme: SIMONA RYBÁKOVÁ Choreographer: JAN KODET Chorleitung: JURIJ GALATENKO Dramaturg: DANIEL JÄGER BESETZUNG: Mathias Broucek, HausbesitzerArnold Bezuyen / Jorge Garza Mazal, ein Maler / Blankytny / Peter: Tomáš Kořínek / Adam Zdunikowski Der Küster / Mondchristan / Domsik: Martin Gurbal’ / František Zahradníček Malinka, seine Tochter / Etherea / Kunka: Agnieszka Bochenek-Osiecka / Jana Sibera Würfl, Gastwirt/ Zauberlicht / Stadtschöffe: Alexandr Beň / Peter Mazalán Piccolo / Wunderkind / der Student: Marianna Pillárová / Martina Šnytová Haushälterin / Kedruta:  Yvona Škvárová / Erika Šporerová Komponist / Harper / Miroslav:  Martin Šrejma / Michal Pavel Vojta Künstler / Oblacny / Wolkengrau / Vacek: Jiří Brückler / Aleš Jenis Duhoslav / Farbenspiel / Vojta: Josef Moravec / Václav Morys I. Taboriten: Jaroslav Kosec / Václav Živný II. Taboriten: Pavel Ďuríček / Petr Němec Svatopluk Čech:  Ivan Kusnjer / Svatopluk Sem

Mitwirkende: Orchester und Chor der Opera NDM – Konzertmeister Vladimír Liberda, Mitglieder des Ballett NDM a Gäste  Mährisch-Schlesisches Nationaltheater

Ticketverkauf

Wenngleich das zweiteilige Opus „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ Janáčeks monumentalstes Opernwerk darstellt, findet es leider beim Publikum nicht das ihm gebührende Interesse. Und das ganz zu Unrecht. Janáček entschloss sich 1908, also im Todesjahr Svatopluk Čechs, dessen satirisches Prosawerk „Herrn Broučeks Ausflug auf den Mond“ für die Opernbühne zu adaptieren. Er hatte jedoch Pech mit den beauftragten Librettisten, die nicht in der Lage oder bereit waren, den Stoff in angemessener Weise in ein Libretto nach Janáčeks Vorstellungen zu bringen. Während der neun endlosen Jahre, die er an der Oper arbeitete, beteiligten sich zahlreiche Schriftsteller an der Ausarbeitung des Librettos, die jedoch alle früher oder später das Handtuch warfen. Unter ihnen finden sich auch Namen wie Zikmund Janke, F. S. Procházka, Viktor Dyk, Jiří Mahen oder sogar Max Brod. Janáček vollendete das Werk schließlich im Jahr 1917, musste nach der Ausarbeitung des Klavierauszugs jedoch feststellen, dass die Oper zu kurz war. Die politische Lage wie auch das gesellschaftliche Klima geboten ihm, noch einen weiteren Text aus Čechs Brouček-Zyklus zu bearbeiten: „Ein weiterer epochaler Ausflug von Herrn Brouček, diesmal in das 15. Jahrhundert“. Bei diesem Text ging ihm die Arbeit leicht von der Hand, so dass der zweite Teil innerhalb von nur neun Monaten fertiggestellt war. Den ersten Teil der Oper änderte Janáček daraufhin ab und verband ihn mit dem zweiten. „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ waren Janáčeks einzige Oper, die am Prager Nationaltheater uraufgeführt wurde. Die musikalische Einstudierung übernahm der damals neue Theaterchef Otakar Ostrčil, die Regie führte Gustav Schmoranz. Wohl wegen der nicht allzu geglückten szenischen Umsetzung des Themas war der Aufführung kein durchschlagender Erfolg beschieden. Dennoch stellt die Oper ein außergewöhnliches Werk dar, insbesondere durch ihre musikalische Ebene. Hier experimentiert Janáček bei der Instrumentierung ebenso wie bei der musikalischen Struktur. In der Partitur finden sich Instrumente wie Glasharmonika, Sackpfeife, Orgel oder Janáčeks geliebte Viola d´amore.

Jiří Zahrádka

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Alessandro Bosetti http://janacek-brno.cz/de/alesandro-bosetti/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alesandro-bosetti http://janacek-brno.cz/de/alesandro-bosetti/#comments Mon, 24 Nov 2014 19:00:34 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=991

Kompositionen anlässlich des 160. Geburtstags von Leoš Janáček

Alessandro Bosetti

Leoš Janáček hat nicht nur zu seinen Lebzeiten eine Vielzahl von Komponisten direkt oder indirekt inspiriert. Mit seinem kompositorischen Erbe setzten sich nicht nur seine Schüler auseinander, sondern auch seine Bewunderer, die er bis heute hat. Zu diesen gehört zweifellos auch der italienische Komponist Alessandro Bosetti, welcher speziell für unser Festival eine Komposition zu Janáčeks 160. Geburtstag geschrieben hat. Der einundvierzigjährige Bosetti wirkt heute in Deutschland als genreübergreifender Komponist, Jazzsaxophonist und Performancekünstler mit eigenwilligen Ausdrucksmitteln und einer unverwechselbaren Sprache. Mit vollem Recht spricht man von ihm als „einer der ungewöhnlichsten und interessantesten Figuren der Gegenwartsszene“.

Für das Festival Janáček Brno 2014 hat Bosetti ein Werk mit dem Titel „Notebooks“ für Stimme und Elektronik geschaffen. Das Leoš-Janáček-Haus in Brno birgt nach seinen Worten einen ganz besonderen Schatz: eine Reihe sehr kleiner Hefte, in die Janáček zwischen 1904 und 1928 die von ihm gesammelten Sprachmelodien eintrug. Jede dieser Melodien hält in geradezu fotografischer Form eine vergängliche Situation fest. Bosetti versucht, diese Melodien wieder zum Leben zu erwecken, und präsentiert in seiner Komposition seine Vorstellungen davon, was Janáček erlebte, als er die Sprachmelodien niederschrieb. Zur einer ganz besonderen Atmosphäre des Konzerts werden sicher auch die Räumlichkeiten der Villa Tugendhat ihren Beitrag leisten.

Pavel Petráněk

Ticketkaufen
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Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos-2 http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-2/#comments Mon, 24 Nov 2014 18:00:25 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=983

Nationaltheater Brno

Dirigent: Marko Ivanović
Regisseur: David Radok
Bühnenbild: Zuzana Ježková, Ondřej Nekvasil
Kostüme: Zuzana Ježková
Beleuchtung: Petr Kozumplík
Chorleitung: Pavel Koňárek
Dramaturg: Pavel Petráněk

BESETZUNG: Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg Albert Gregor: Aleš Briscein Vítek: Petr Levíček Kristina: Eva Štěrbová Jaroslav Prus: Svatopluk Sem Janek: Peter Račko Dr Kolenatý: František Ďuriač Ein Theatermachinist: Jiří Klecker Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Ticketverkauf

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

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Jenůfa http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jeji-pastorkyna http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna/#comments Sun, 23 Nov 2014 17:00:00 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=981

Oper Graz
Dirigent: Dirk Kaftan
Regie: Peter Konwitschny
Bühne & Kostüme: Johannes Leiacker
Licht:  Manfred Voss
Dramaturgie: Bettina Bartz, Bernd Kristin

Ticketverkauf
Die Alte Buryja: Dunja Vejzović
Laca Klemeň: Ales Briscein
Steva: Taylan Reinhard
Die Küsterin Buryja: Iris Vermillion
Jenůfa: Gal James
Altgesell: David McShane
Dorfrichter: Konstantin Sfiris
Seine Frau: Stefanie Hierlmeier
Karolka: Tatjana Miyus
Schäferin: Fran Lubahn
Barena: Xiaoyi Xu
Jano: Nazanin Ezazi
Tante: Hana Batinic
1. Stimme: Hana Batinic
2. Stimme: István Szecsi
Violin-Solo: Fuyu Iwaki

Wenngleich die Oper Jenůfa ganz am Beginn von Janáčeks Weg zu einem modernen und individuellen Ansatz bei seinem musikalisch-dramatischen Schaffen steht, ist sie dennoch sein meistgespieltes Opernwerk (vergleichbar mit der Situation bei Benjamin Britten und seiner frühen Oper Peter Grimes). Die Arbeit an Jenůfa war für Janáček sehr kräftezehrend. Das Sujet fand er in einem kontroversen zeitgenössischen Drama der jungen Autorin Gabriela Preissová. Die von den damaligen Vorurteilen geprägte Geschichte vom tragischen Schicksal einer jungen Frau traf offenbar Janáčeks soziale Ader. Mit Preissovás Drama übernahm er allerdings auch einen Prosatext und schuf damit als erster Komponist überhaupt eine Prosaoper. An diesem Werk arbeitete er ab 1894 für volle neun Jahre, doch musste er die Arbeit angesichts der hohen Belastung an den Schulen, wo er unterrichtete, mehrfach unterbrechen. Er vollendete die Oper zu Beginn des Jahres 1903, also in jener Zeit, als seine geliebte Tochter Olga starb. Die Unsicherheit in Verbindung mit dem neuen kompositorischen Ansatz, das tragische Ereignis in seinem persönlichen Leben und die bald darauf eintreffende Ablehnung der Oper durch das Prager Nationaltheater bedeuteten für Janáček eine enorme psychische Belastung. Schließlich nahm sich das tschechische Nationaltheater in Brno des Werkes an, die Uraufführung fand am 21. Januar 1904 unter der Leitung von C. M. Hrazdira in einem heute nicht mehr bestehenden Theaterbau an der Veveří ulice statt. Wenngleich die Einstudierung in Anbetracht der damaligen Möglichkeiten eher angenährt war, fand die Oper großen Anklang. In den Jahren 1906 und 1907 brachte Janáček sie in ihre endgültige Form. Nach seiner Prager (1916) und anschließend seiner Wiener Premiere (1918) fand das Werk seinen Weg in die ganze Welt und kann heute als eine der meistgespielten Opern des 20. Jahrhunderts gelten.

Jiří Zahrádka

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Alice in Bed http://janacek-brno.cz/de/alice-in-bed/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=alice-in-bed http://janacek-brno.cz/de/alice-in-bed/#comments Sun, 23 Nov 2014 14:00:34 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=977

Ivo Medek, Markéta Dvořáková – Alice in bed

Nationaltheater Brno

Dirigent: Ondrej Olos
Regisseur: Rocc
Bühnenbild: Rocc
Kostümdesign: Rocc, Miroslav Sabo
Videoprojektion: Lukáš Medek
Dramaturg: Tomáš Pilař, Pavel Petráněk

Ticketverkauf
Alice 1: Tereza Merklová Kyzlinková
Alice 2: Gabriela Vermelho
Sopran: Hana Škarková
Countertenor: Jan Mikušek
Tenor: Marek Olbrzymek
Bas: David Nykl
Hase: Otakar Blaha


Die Oper Alice in bed ist das Ergebnis der internationalen Zusammenarbeit vierer Autoren. Die Idee zu einer abendfüllenden Oper mit dem Titel Alice in bed hatte der Regisseur Sjaron Minailo, als er sich 2007 im Rahmen eines Kompositionskurses in England zusammen mit Markéta Dvořáková irgendein kleines musikalisch-dramatisches Werk ausdenken sollte. Zur Mitarbeit an der Oper zog Markéta Dvořáková noch Ivo Medek hinzu. Von ihrem ursprünglichen Vorhaben – einem Libretto nach einem Text von Susan Sontag – kamen sie allmählich wieder ab, da die Vorlage den beiden Autoren zu düster und depressiv erschien. Sie behielten nur einige lichte Augenblick bei (die Verweise auf Alice im Wunderland und hinter den Spiegeln) und beschlossen, einen vollständig neuen Text zu schreiben, welcher der träumerisch fantastischen Stimmung in der Operndarstellung mehr Platz einräumen sollte. Erst als all dies vereinbart war, entstand das eigentliche Libretto aus der Feder von Sjaron Minailo und Anne Daschkey. Mit dem fertigen Text arbeiteten die Autoren der Musik in der beim Komponieren im Team üblichen Weise. Dies bedeutete zunächst erneut vielstündige Diskussionen zu einer ganzen Reihe von Aspekten – zur Atmosphäre und zum Charakter der einzelnen Szenen, zu den charakteristischen Merkmalen der einzelnen Figuren, zur Zuordnung der Instrumente zu den Protagonisten usw. Unvermeidlich war auch eine Straffung des zu umfangreich gewordenen Textes. Zur ursprünglich angedachten Instrumentierung nur für Stimme und Schlaginstrumente gesellten sich nach und nach immer weitere Instrumente hinzu, die die Autoren als unverzichtbar erachteten, bis schließlich die Zahl von elf Instrumenten erreicht war. Darunter sind auch Kinderspielzeuge wie Spieluhren, Rasseln oder Quietschtiere vertreten, welche die kindliche Welt der kleinen Alice illustrieren sollen. Ihr Weltpremiere hatte die Oper im Frühling dieses Jahres in Brno. Bestandteil dieser multimedialen Komposition ist auch ein Videofilm, den der Computerspielautor Lukáš Medek produzierte.

Die Geschichte stellt eine Sonde ins Leben der Alice dar – einer erfolgreichen Designerin von Computerspielen, die in ihrem künstlerischen wie im persönlichen Leben innerlich zerrüttet ist.

Pavel Petráněk

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Janáček Ensemble http://janacek-brno.cz/de/janacek-ensamble/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=janacek-ensamble http://janacek-brno.cz/de/janacek-ensamble/#comments Sun, 23 Nov 2014 09:00:05 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=975
Matinee

Leoš Janáček: Jugend
Josef Bohuslav Foerster: Bläserquintett

Ticketverkauf

 

Im August 1923 hörte Janáček beim Festival der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Salzburg ein Konzert des herausragenden französischen Ensembles Société moderne des instruments à vent, von dessen Darbietung er hingerissen war. So kann kaum verwundern, dass der Komponist erneut im Publikum saß, als eben dieses Ensemble am 10. April 1924 in Brno auftrat. Bei dem vom Brünner Konservatorium veranstalteten Konzert erklangen Roussels Divertimento, Klavierquintette von Mozart und Rimski-Korsakow sowie das Bläserquintett von Josef Bohuslav Foerster. Kurz darauf nahm Janáček die Arbeit an seinem Sextett für Bläser auf. Es ist daher möglich, dass ihn gerade Foersters Werk aus dem Jahr 1909 zu der Komposition inspiriert hat. Foersters Quintett ist ein überaus gelungenes Werk, es stammt aus der Zeit, als er mit seiner Gattin, der bekannten Sopranistin Bertha Lauterer, nach Wien übersiedelte. Während der Jahre in Wien entstanden gleich mehrere der wohl bedeutsamsten Werke Foersters, so etwa seine Sinfonie Nr. 4 „Osternacht“. Das einfallsreich konzipierte viersätzige Bläserquintett zeigt Foersters herausragendes Instrumentierungstalent ebenso wie den für ihn charakteristischen Lyrismus.

Leoš Janáček schrieb sein Bläsersextett erst 1924, also im Jahr seines siebzigsten Geburtstages. Es ist dies ein Jahr, in dem er sein musikalisches wie sein privates Leben rekapituliert und nicht nur einmal in die Zeiten seiner Kindheit und Jugend zurückblickt. Daher also auch der Name „Jugend“. Wir können nur darüber spekulieren, welcher Teil des Werks seinen Kindheitserlebnissen gewidmet ist, in einem Fall jedoch teilt uns der Komponist dies direkt mit. Das Material des dritten Satzes entstammt nämlich Janáčeks Komposition „Marsch der Blaukehlchen“, die sich auf die Kindheit des Komponisten in der Klosterschule des Klosters Alt-Brünn bezieht. Hier war der damals zwölfjährige Leoš Zeuge des Einfalls der preußischen Truppen: „Der Alt-Brünner Klosterplatz füllte sich in den Ferien 1866 mit dem Grau und Rot der preußischen Soldaten. Es wirbelten die Blechtrommeln, und darüber kreischten die hohen Pikkoloflöten. Eine wilde Musik. Noch heute dröhnt sie mir in den Ohren.“  Obgleich das Bläsersextett für die Studenten des Prager Konservatoriums geschrieben war, erlebte es seine Premiere auf einem Konzert des Brünner Konservatoriums am 21. Oktober 1924, als es von den Instrumentalisten der Brünner Oper interpretiert wurde. Heute zählt Janáčeks „Jugend“ zu den meistgespielten Kammerwerken für Blasinstrumente.

Jiří Zahrádka

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Das schlaue Füchslein http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=prihody-lisky-bystrousky http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky/#comments Sat, 22 Nov 2014 18:00:47 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=972
arrangiert für Kammerorchester, Jonathan Dove, 1998


Kammeroper der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie Brno

Komponist: Leoš Janáček
Libreto: Leoš Janáček
Dirigentin: Nikol Kraft
Regie: David Kříž
Bühnenbilder und Kostüme: Sylva Marková
Videoart: Jakub Kříž 
Chorleitung: Klára Roztočilová
Chorleitung für Kinderchor: Valéria Maťašová 
Produktion – Studenten: Michaela Bóková, Michal Grombiřík, Mária Žilecká


Der Förster: Jiří Miroslav Procházka,  Jan Kučera
Die Frau Försterin: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová
Der Schulmeister: Vít Habernal, Otakar Souček
Der Pfarrer: Martin Frýbort, David Szendiuch
Háraschta, ein Landstreicher: Jiří Ullrich, Petr Karas
Der Gastwirt Pasek: Jiří Ullrich, ein Kirchenmitglied
Frau Pásková:  Klára Varmužová, Eliška Ouředníčková, Pavla Mlčáková
Frantík: Jana Vondrů, Eliška Ouředníčková
Pepík: Monika Kaštanová, Pavla Mlčáková
Füchslein Schlaukopf: Marta Reichelová, Aneta Ručková, Zdislava Bočková
Fuchs: Romana Jedličková, Jana Melišková, Jana Jelínková
Dackel: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová, Jarmila Balážová
Hahn: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů
Schopfhenne: Mária Havriláková, Barbora Čechová
Dachs: Martin Frýbort, David Szendiuch
Eule: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů, Mária Havrilaková
Eichelhäher: Jana Vondrů, Monika Kaštanová
Specht: Jarmila Balážová, Pavla Radostová
Mücke: Vít Habernal, Otakar Souček


Ticketverkauf

Am 6. November dieses Jahres konnten wir den neunzigsten Jahrestag der Uraufführung von Janáčeks „Waldidylle“, der Oper „Das schlaue Füchslein“, begehen. „Ich habe ein schlaues Füchslein für den Wald und die Trauer der späten Jahre eingefangen“, schrieb Janáček seiner Muse Kamila Stösslová. Und in der Tat handelt es sich hier um ein Meisterwerk aus der letzten Schaffensphase des Komponisten, das er mit fast siebzig Jahren schrieb. Janáček begann sich 1920 für das Sujet zu interessieren, nachdem ihn seine Haushälterin Mařa auf die „Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf“ aufmerksam gemacht hatte, welche Rudolf Těsnohlídek in Fortsetzungen in den Lidové noviny veröffentlichte. Es vergingen jedoch noch zwei Jahre, bis sich Janáček an die Arbeit machte. Unterdessen studierte er die Natur, notierte sich die „Gesänge“ von Vögeln wie Fröschen, beobachtete im Wald das Leben einer Fuchsfamilie. Bei der Umwandlung von Těsnohlídeks Novelle zu einem Opernlibretto bewies er eine sehr glückliche Hand; politische Satire und zeitgenössische Kontexte verdrängte er in den Hintergrund und ließ die gesamte Handlung auf der einfachen Geschichte eines Füchsleins, der übrigen Waldbewohner und einiger menschlicher Charaktere aus der Umgebung von Brno basieren, wobei er die gerechte und durch eine höhere Macht gegebene Ordnung der Natur betont, die den Anfang und das Ende nicht nur des menschlichen Daseins bedeutet. Die Premiere fand am 5. November 1924 unter der Regie von Otakar Zítek im Brünner Stadttheater statt und begeisterte durch die genialen Kostüme von Eduard Milén und die prägnante musikalische Einstudierung von František Neumann. Heute wird dieses Werk praktisch auf der ganzen Welt vor Kindern, ihren Eltern und Großeltern gespielt. Seit Jonathan Dove 1988 eine Modifikation der Partitur für 16 Orchestermusiker und 6 Solisten gelang, die überraschend gut den für Janáček typischen Klang wiedergibt, hat diese Oper ihren Weg auch auf zahlreiche kleine Bühnen und in Schultheater gefunden.

Jiří Zahrádka

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Kronos Quartet http://janacek-brno.cz/de/kronos-quartet/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=kronos-quartet http://janacek-brno.cz/de/kronos-quartet/#comments Sat, 22 Nov 2014 18:00:23 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=932

Kronos Quartet

Ticketverkauf

Terry Riley
Sunrise of the Planetary Dream Collector

Geeshie Wiley (Arr. Jacob Garchik)
Last Kind Words

Volkstümlich (Arr. Jacob Garchik)
Smyrneiko Minore

Sergei Rachmaninow (Arr. Kronos Quartet)
Nunc Dimittis (aus Vesper Op. 37)

John Oswald
Spectre

Aleksandra Vrebalov
…hold me, neighbor, in this storm…

Volkstümlich (Arr. Kronos, Transkr. Ljova)
A Thousand Thoughts

Steve Reich
Different Trains

Als Gratulant wird zu Janáčeks Geburtstag auch das phänomenale Kronos Quartet aus San Francisco anreisen. Obgleich es schon einige Male in Tschechien zu sehen war (Colours of Ostrava, Struny podzimu – Prag) und stets das Publikum begeisterte, wird es in Brno im Rahmen des Festivals Janáček Brno 2014 zum ersten Mal auftreten. Wenn die Mitglieder des Ensembles hier eintreffen, werden sie bereits Auftritte in Brüssel und Istanbul hinter sich haben. Speziell für ihr Konzert in Brno haben sie in ihr Repertoire auch einen Titel des herausragenden amerikanischen Minimalisten Steve Reich aufgenommen, der sich durch Janáčeks Werken inspirieren ließ. Es handelt sich um die Komposition „Different Trains“ von 1988, die im Jahr darauf mit einem Grammy in der Kategorie „bestes Werk der modernen Klassik“ ausgezeichnet wurde. Die Komposition Werk verweist auf Janáčeks Methode der Sprachmelodie.

Das Kronos Quartet konnte im vergangenen Jahr bereits sein vierzigjähriges Bestehen feiern. 1973 war das Streichquartett durch den amerikanischen Violinisten David Harrington gegründet worden, der um sich eine Gruppe klassisch ausgebildeter musikalischer Freigeister versammelte, die bereit waren, ihren Blick über das etwas einengende Getto der modernen E-Musik hinauszurichten. Systematisch widmet sich das Quartett vor allem der Interpretation neuer Musik. Es ist eines der einflussreichsten, gefragtesten und am häufigsten ausgezeichneten Ensembles der zeitgenössischen klassischen Musik. Grundlage für das Wirken des Kronos Quartet ist die langfristige Zusammenarbeit mit zahlreichen weltbekannten Komponisten. Dank seines Repertoires findet das Ensemble auch bei Zuhörern großen Anklang, die mit ernster Musik wenig vertraut sind. Das Kronos Quartet ist in Konzertsälen ebenso zu Hause wie auf großen Festivalbühnen. Auch in Brno wird es gewiss sein Publikum begeistern können.

Pavel Petráněk

 

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Chorkonzert http://janacek-brno.cz/de/sborovy-koncert/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sborovy-koncert http://janacek-brno.cz/de/sborovy-koncert/#comments Sat, 22 Nov 2014 15:00:21 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=960
Chorkonzert

Bohuslav Martinů – Himmelschlüssel
Josef Bohuslav Foerster – Waldquelle, Krokodil, Nüsschen
Karel Reiner – Das geblümte Pferd (Auswahl aus dem Zyklus)

Kinderchor Brno

Chorleiterin: Valeria Maťašová
Klavierbegleitung: Šárka Králová
Violine: Pavel Wallinger

Leoš Janáček – Kleine Königinnen
Leoš Janáček – Kinderreime

Kantiléna, Kinder- und Jugendchor der Philharmonie Brno
Chorleiter: Jakub Klecker

I. Flöte – Petr Pomkla
II. Flöte- Kristina Vaculová
I. Klarinette – Lukáš Daňhel
II. Klarinette – Stanislav Pavlíček
I. Fagott – Dušan Drápela
II. Fagott und Kontrafagott – Jiří Jakubec
Kontrabass – Michal Pokorný
Okarina und Bongo – Petr Hladík
Klavier – Jiří Hrubý

Solisten:
Petr Levíček
Jan Šťáva

Chorwerke nehmen im Schaffen zahlreicher tschechischer Komponisten einen wichtigen Platz ein. Bohuslav Martinů (1890–1959) schrieb Dutzende von Liedern und Chorstücken, bei denen er sich meist von der Volkspoesie inspirieren ließ. 1954 gründete Martinů in Nizza einen Chor mit dem Namen Himmelsschlüssel. Es ist bekannt, dass Martinů, nachdem er die Aufforderung zum Schreiben dieser Chorwerke erhalten hatte, spontan antwortete: „Gerne schreibe ich Ihnen einige Duette… Die Arbeit mit unseren volkstümlichen Texten bereitet mir stets große Freude“.

Josef Bohuslav Foerster (1859–1951) erbte die Liebe zum Chorgesang von seinen Vorfahren. In seinen eigenen Chorwerken lehnte er sich anfangs eng an Smetana und Dvořák an, in den späteren Werken jedoch fand er seinen eigenen Weg. Die hier erklingenden Chorwerke gehören zu einer fünfteiligen Sammlung mit dem Titel Kinderchöre op. 89.

Der Lebensweg des Komponisten Karel Reiner (1910–1979) war angesichts seiner jüdischen Herkunft und der Zeit, in welcher er lebte, alles andere als heiter… Einen bedeutenden Teil seines Oeuvres nehmen Kompositionen für Film, Theater und Rundfunk ein. Er schuf jedoch auch einige Chorwerke, darunter als wichtigstes den Zyklus Das geblümte Pferd – Gedichte, Spiele und Reimereien nach Texten von Norbert Frýd aus dem Jahr 1942.

Auch im Werk von Leoš Janáček (1854–1928) haben Chorstücke einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. Sie finden sich gerade unter seinen ersten Werken, mit denen er an der Verfeinerung seines Kompositionsstiles arbeitete. Den Zyklus Kleine Königinnen veröffentlichte Janáček 1889 mit dem Untertitel Alte zeremonielle Volkstänze mit Gesang. Es handelt sich um uralte Tänze und Gesänge, die František X. Bakeš Ende des 19. Jahrhunderts gesammelt und entsprechend dem renommierten Sammler František Sušil zusammengestellt hatte.

Der Zyklus Kinderreime entstand 1926 und basiert auf kurzen Versen für Kinder, die in der Kinderbeilage der Tageszeitung Lidové noviny erschienen; er gehört zu den Meisterwerken der letzten Schaffensphase Janáčeks.

Pavel Petráněk

Ticketverkauf
 
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Konzert der Pädagogen und Studenten der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie, Fach Klavier http://janacek-brno.cz/de/matine-hf-jamu/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=matine-hf-jamu http://janacek-brno.cz/de/matine-hf-jamu/#comments Sat, 22 Nov 2014 10:00:04 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=958
Konzert der Pädagogen und Studenten der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie, Fach Klavier – Matinee Matinee  

Leoš Janáček – Im Nebel, Märchen Pavel Haas – Suite für Klavier Vítězslava Kaprálová – Variationen über das Thema der Kirchenglocken von Saint-Etienne du Mont Vítězslava Kaprálová  – Scherzo Passacaglia

Klavier: Jan Jiraský, Igor Ardašev, Alice Rajnohová und Studenten der Musikfakultät der Janáček-Akademie

Das Programm unserer Matinee will den Zuhörern ein Bild von der Vielfalt und Tiefe des Klavierschaffens tschechischer Komponisten im 20. Jahrhundert vermittelt.

Klavier: Jan Jiraský, Igor Ardašev, Alice Rajnohová, Studenten der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie

Ticketverkauf

Leoš Janáček (1854–1928) hat diesem Instrument eine Reihe von Kompositionen gewidmet, zu den bekanntesten darunter zählen „Auf verwachsenem Pfade“, die Sonate 1.X.1905 sowie der Zyklus von vier Klavierstücken „Im Nebel“. Dieser Zyklus enthüllt eine sehr intime und empfindsame Seite seines Schöpfers. Er entstand an der Wende der Jahre 1912 und 1913, seine einzelnen Teile sind kleine, motivisch miteinander verbundene, nachgerade improvisierte Rhapsodien in Tonarten mit vielen b, die zahlreiche für Janáček typische Fragmente und seine charakteristische Leidenschaftlichkeit aufweisen.

Märchen“ ist Janáčeks einzige Komposition für Violoncello und Klavier. Das Werk hat einen komplizierten Werdegang hinter sich, wie mehrere erhaltene Fassungen aus den Jahren 1910–1923 belegen. Janáček ließ sich bei diesem kleinen Werk durch ein russisches Märchen inspirieren, welches der russische Romantiker Wassilij Andrejewitsch Schukowskij in Form eines Prosagedichts herausgegeben hatte; seine Geschichte trug den langen Namen „Märchen vom Zaren Berendei, seinem Sohn Zarewitsch Iwan, von der Bosheit des unsterblichen Kostei und der großen Weisheit der Tochter Kosteis, Zarewna Marja“.

Pavel Haas (1899–1944), der Bruder des berühmten Filmschauspielers Hugo Haas, schuf nur wenige Dutzend Werke, bevor er n Auschwitz ums Leben kam. Er hatte am Konservatorium seiner Heimatstadt Brno u. A. bei Leoš Janáček Komposition studiert und soll einer seiner begabtesten Schüler gewesen sein. In sein Werk ließ Haas Elemente der böhmischen und mährischen Volksmusik einfließen. Seine Suite für Klavier schuf er 1935.

Vítězslava Kaprálová (1915–1940) ist wohl die bekannteste tschechische Komponistin. In Brno geboren, ging sie nach dem Studium in ihrer Heimatstadt und in Prag nach Frankreich, um ihre Fertigkeiten als Privatschülerin u. A. bei Bohuslav Martinů weiter zu verfeinern. Der Einfluss dieses Komponisten wie der Stadt Paris zeigt sich auch in ihrem Klavierwerk Variationen über das Thema der Kirchenglocken von Saint-Etienne du Mont aus dem Jahr 1938. Mit Recht wird diese Komposition zu ihren eigenwilligsten gezählt. Aus den Jahren ihres Studiums bei Vítězslav Novák am Prager Konservatorium stammt dagegen die Groteske Passacaglia, welche die Komponistin bei einem Wettbewerb der Musikzeitschrift Tempo einreichte. Nachdem Kaprálová mit diesem Werk den ersten Preis errang, überarbeitete sie es auf Nováks Empfehlung hin und benannt es in Scherzo Passacaglia um.

Pavel Petráněk

 

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Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos/#comments Fri, 21 Nov 2014 18:00:02 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=943

Feierlicher Auftakt

premiere

Dirigent: Marko Ivanović

Regisseur: David Radok

Bühnenbild: Zuzana Ježkovám, Ondřej Nekvasil

Kostüme: Zuzana Ježková

Beleuchtung: Petr Kozumplík

Chorleitung: Pavel Koňárek

Dramaturg: Pavel Petráněk

WERFEN:

Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg

Albert Gregor: Aleš Briscein

Vítek: Petr Levíček

Kristina: Eva Štěrbová

Jaroslav Prus: Svatopluk Sem

Janek: Peter Račko

Dr Kolenatý: František Ďuriač

Ein Theatermachinist: Jiří Klecker

Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová

Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek

Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Nationaltheater Brno

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

Ticketverkauf ]]>
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Offizielle Eröffnung des Festivals http://janacek-brno.cz/de/oficialni-zahajeni-festivalu/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=oficialni-zahajeni-festivalu http://janacek-brno.cz/de/oficialni-zahajeni-festivalu/#comments Fri, 21 Nov 2014 15:00:07 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1248
Offizielle Eröffnung des Festivals

Leoš Janáček – Jugend

Janáček Ensemble

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