Janáček Brno 2014 » Janáček Theater http://janacek-brno.cz 4. MEZINÁRODNÍ FESTIVAL Tue, 12 May 2015 09:49:31 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.0.8 Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos/#comments Fri, 21 Nov 2014 18:00:02 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=943

Feierlicher Auftakt

premiere

Dirigent: Marko Ivanović

Regisseur: David Radok

Bühnenbild: Zuzana Ježkovám, Ondřej Nekvasil

Kostüme: Zuzana Ježková

Beleuchtung: Petr Kozumplík

Chorleitung: Pavel Koňárek

Dramaturg: Pavel Petráněk

WERFEN:

Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg

Albert Gregor: Aleš Briscein

Vítek: Petr Levíček

Kristina: Eva Štěrbová

Jaroslav Prus: Svatopluk Sem

Janek: Peter Račko

Dr Kolenatý: František Ďuriač

Ein Theatermachinist: Jiří Klecker

Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová

Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek

Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Nationaltheater Brno

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

Ticketverkauf ]]>
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Chorkonzert http://janacek-brno.cz/de/sborovy-koncert/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=sborovy-koncert http://janacek-brno.cz/de/sborovy-koncert/#comments Sat, 22 Nov 2014 15:00:21 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=960
Chorkonzert

Bohuslav Martinů – Himmelschlüssel
Josef Bohuslav Foerster – Waldquelle, Krokodil, Nüsschen
Karel Reiner – Das geblümte Pferd (Auswahl aus dem Zyklus)

Kinderchor Brno

Chorleiterin: Valeria Maťašová
Klavierbegleitung: Šárka Králová
Violine: Pavel Wallinger

Leoš Janáček – Kleine Königinnen
Leoš Janáček – Kinderreime

Kantiléna, Kinder- und Jugendchor der Philharmonie Brno
Chorleiter: Jakub Klecker

I. Flöte – Petr Pomkla
II. Flöte- Kristina Vaculová
I. Klarinette – Lukáš Daňhel
II. Klarinette – Stanislav Pavlíček
I. Fagott – Dušan Drápela
II. Fagott und Kontrafagott – Jiří Jakubec
Kontrabass – Michal Pokorný
Okarina und Bongo – Petr Hladík
Klavier – Jiří Hrubý

Solisten:
Petr Levíček
Jan Šťáva

Chorwerke nehmen im Schaffen zahlreicher tschechischer Komponisten einen wichtigen Platz ein. Bohuslav Martinů (1890–1959) schrieb Dutzende von Liedern und Chorstücken, bei denen er sich meist von der Volkspoesie inspirieren ließ. 1954 gründete Martinů in Nizza einen Chor mit dem Namen Himmelsschlüssel. Es ist bekannt, dass Martinů, nachdem er die Aufforderung zum Schreiben dieser Chorwerke erhalten hatte, spontan antwortete: „Gerne schreibe ich Ihnen einige Duette… Die Arbeit mit unseren volkstümlichen Texten bereitet mir stets große Freude“.

Josef Bohuslav Foerster (1859–1951) erbte die Liebe zum Chorgesang von seinen Vorfahren. In seinen eigenen Chorwerken lehnte er sich anfangs eng an Smetana und Dvořák an, in den späteren Werken jedoch fand er seinen eigenen Weg. Die hier erklingenden Chorwerke gehören zu einer fünfteiligen Sammlung mit dem Titel Kinderchöre op. 89.

Der Lebensweg des Komponisten Karel Reiner (1910–1979) war angesichts seiner jüdischen Herkunft und der Zeit, in welcher er lebte, alles andere als heiter… Einen bedeutenden Teil seines Oeuvres nehmen Kompositionen für Film, Theater und Rundfunk ein. Er schuf jedoch auch einige Chorwerke, darunter als wichtigstes den Zyklus Das geblümte Pferd – Gedichte, Spiele und Reimereien nach Texten von Norbert Frýd aus dem Jahr 1942.

Auch im Werk von Leoš Janáček (1854–1928) haben Chorstücke einen nicht zu vernachlässigenden Anteil. Sie finden sich gerade unter seinen ersten Werken, mit denen er an der Verfeinerung seines Kompositionsstiles arbeitete. Den Zyklus Kleine Königinnen veröffentlichte Janáček 1889 mit dem Untertitel Alte zeremonielle Volkstänze mit Gesang. Es handelt sich um uralte Tänze und Gesänge, die František X. Bakeš Ende des 19. Jahrhunderts gesammelt und entsprechend dem renommierten Sammler František Sušil zusammengestellt hatte.

Der Zyklus Kinderreime entstand 1926 und basiert auf kurzen Versen für Kinder, die in der Kinderbeilage der Tageszeitung Lidové noviny erschienen; er gehört zu den Meisterwerken der letzten Schaffensphase Janáčeks.

Pavel Petráněk

Ticketverkauf
 
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Jenůfa http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jeji-pastorkyna http://janacek-brno.cz/de/jeji-pastorkyna/#comments Sun, 23 Nov 2014 17:00:00 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=981

Oper Graz
Dirigent: Dirk Kaftan
Regie: Peter Konwitschny
Bühne & Kostüme: Johannes Leiacker
Licht:  Manfred Voss
Dramaturgie: Bettina Bartz, Bernd Kristin

Ticketverkauf
Die Alte Buryja: Dunja Vejzović
Laca Klemeň: Ales Briscein
Steva: Taylan Reinhard
Die Küsterin Buryja: Iris Vermillion
Jenůfa: Gal James
Altgesell: David McShane
Dorfrichter: Konstantin Sfiris
Seine Frau: Stefanie Hierlmeier
Karolka: Tatjana Miyus
Schäferin: Fran Lubahn
Barena: Xiaoyi Xu
Jano: Nazanin Ezazi
Tante: Hana Batinic
1. Stimme: Hana Batinic
2. Stimme: István Szecsi
Violin-Solo: Fuyu Iwaki

Wenngleich die Oper Jenůfa ganz am Beginn von Janáčeks Weg zu einem modernen und individuellen Ansatz bei seinem musikalisch-dramatischen Schaffen steht, ist sie dennoch sein meistgespieltes Opernwerk (vergleichbar mit der Situation bei Benjamin Britten und seiner frühen Oper Peter Grimes). Die Arbeit an Jenůfa war für Janáček sehr kräftezehrend. Das Sujet fand er in einem kontroversen zeitgenössischen Drama der jungen Autorin Gabriela Preissová. Die von den damaligen Vorurteilen geprägte Geschichte vom tragischen Schicksal einer jungen Frau traf offenbar Janáčeks soziale Ader. Mit Preissovás Drama übernahm er allerdings auch einen Prosatext und schuf damit als erster Komponist überhaupt eine Prosaoper. An diesem Werk arbeitete er ab 1894 für volle neun Jahre, doch musste er die Arbeit angesichts der hohen Belastung an den Schulen, wo er unterrichtete, mehrfach unterbrechen. Er vollendete die Oper zu Beginn des Jahres 1903, also in jener Zeit, als seine geliebte Tochter Olga starb. Die Unsicherheit in Verbindung mit dem neuen kompositorischen Ansatz, das tragische Ereignis in seinem persönlichen Leben und die bald darauf eintreffende Ablehnung der Oper durch das Prager Nationaltheater bedeuteten für Janáček eine enorme psychische Belastung. Schließlich nahm sich das tschechische Nationaltheater in Brno des Werkes an, die Uraufführung fand am 21. Januar 1904 unter der Leitung von C. M. Hrazdira in einem heute nicht mehr bestehenden Theaterbau an der Veveří ulice statt. Wenngleich die Einstudierung in Anbetracht der damaligen Möglichkeiten eher angenährt war, fand die Oper großen Anklang. In den Jahren 1906 und 1907 brachte Janáček sie in ihre endgültige Form. Nach seiner Prager (1916) und anschließend seiner Wiener Premiere (1918) fand das Werk seinen Weg in die ganze Welt und kann heute als eine der meistgespielten Opern des 20. Jahrhunderts gelten.

Jiří Zahrádka

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Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos-2 http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-2/#comments Mon, 24 Nov 2014 18:00:25 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=983

Nationaltheater Brno

Dirigent: Marko Ivanović
Regisseur: David Radok
Bühnenbild: Zuzana Ježková, Ondřej Nekvasil
Kostüme: Zuzana Ježková
Beleuchtung: Petr Kozumplík
Chorleitung: Pavel Koňárek
Dramaturg: Pavel Petráněk

BESETZUNG: Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg Albert Gregor: Aleš Briscein Vítek: Petr Levíček Kristina: Eva Štěrbová Jaroslav Prus: Svatopluk Sem Janek: Peter Račko Dr Kolenatý: František Ďuriač Ein Theatermachinist: Jiří Klecker Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Ticketverkauf

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

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Das schlaue Füchslein http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=prihody-lisky-bystrousky-2 http://janacek-brno.cz/de/prihody-lisky-bystrousky-2/#comments Wed, 26 Nov 2014 18:00:53 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=993

Leoš Janáček – Das schlaue Füchslein

Dirigent: Robert Jindra

Regie: Ondřej Havelka

Bühnenbilder: Martin Černý

Kostüme: Kateřina Štefková

Choreographer: Jana Hanušová

Chorleitung: Martin Buchta

Chorleitung  für Kühns Kinderchor: Jiří Chvála

Dramaturg: Ondřej Hučín

BESETZUNG:

Der Förster: Svatopluk Sem

Füchslein Schlaukopf: Alžběta Poláčková

Fuchs: Michaela Kapustová

Der Schulmeister, Mücke: Jaroslav Březina

Der Pfarrer, Dachs: Luděk Vele

Haraschta: Jiří Brückler

Die Frau Försterin, Eule: Jitka Svobodová

Der Gastwirt Pásek: Jan Markvart

Frau Pásková, Specht: Yvona Škvárová

Hund Lapák: Jana Sýkorová

Hahn: Sylva Čmugrová

Schopfhenne: Michaela Šrůmová

Pepík: Daniel Matoušek / Jakub Turek

Frantík: Jakub Hliněnský / Martin Kalivoda

Das junge Füchslein Schlaukopf: Natalie Grossová / Tereza Šlosáková / Martina Vyhnanovská

Frosch: Matěj Kirov / Filip Koll / Matyáš Urbánek

Grille: Václav Preisler

Heuschreck: Ema Doležalová / Kateřina Zikmundová

Fliege: Nikol Kouklová / Malvína Pachlová

Nationaltheater Chor, Kühns Kinderchor

Nationaltheater Ballet und Gäste

Nationaltheater Orchester

Nationaltheater Prag

Das schlaue Füchslein ist die siebte von neun Opern Leoš Janáčeks (1854–1928). Das Libretto schrieb der Komponist selbst, es basiert auf der literarischen Vorlage von Rudolf Těsnohlídek, die dieser als Text zu den Illustrationen Stanislav Loleks schrieb (der hatte unter anderem eine einjährige Ausbildung als Förster und Jäger absolviert), welche vom 7. April bis zum 23. Juni 1920 in Fortsetzungen in den Brünner Lidové noviny abgedruckt wurden. Janáček ließ manche Teile der Bilderserie vollständig weg, um andere dagegen detaillierter auszugestalten, wobei er stärker die Welt der Tiere betonte und die menschlichen Figuren zurückdrängte. Im Gegensatz zur Vorlage, die mit der Hochzeit von Schlaukopf und Goldrücken endet, ließ Janáček seinen Titelhelden am Ende sterben.

Mit der Arbeit an der Oper begann er ganz allmählich bereits in einer Zeit, als er sich mit ganzer Kraft der Komposition Katja Kabanowa widmete – im Sommer 1921. Das Szenario der Oper hatte er damals bereits im Kopf. Mit der eigentlichen Kompositionsarbeit begann er jedoch erst im Januar 1922, um sich ihr mit kürzeren Unterbrechungen bis zum Beginn des Jahres 1924 zu widmen. Er vollendete das Werk also im Alter von 70 Jahren. Die Uraufführung fand unter der Leitung von František Neumann am 6. November 1924 in Brno statt, Regie führte dabei Otakar Zítek.

Die Neuinszenierung des Prager Nationaltheaters trägt die persönliche Handschrift seines Regisseurs Ondřej Havelka – eine Stilisierung in die Swingära der Zwanzigerjahre, in der sich die Frau vollkommen zu emanzipieren beginnt, ähnlich wie dies das Füchslein in der Oper vollbringt.

Für Havelka ist dieses Werk, in dem sich die Welt der Tiere und der Menschen überlagern, mehr als ein bloßes Märchen. „Ich wollte keine illustrative Darstellung erzielen, wo Tiere in Pelzen über die Bühne hüpfen, andererseits brauchen aber auch Eltern keine Angst zu haben, ihre Kinder mitzubringen“, betont er. In der Vorlage erkennt er vor allem eine Metapher auf das menschliche Leben.

Pavel Petráněk

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Orchesterkonzert http://janacek-brno.cz/de/orchestralni-koncert/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=orchestralni-koncert http://janacek-brno.cz/de/orchestralni-koncert/#comments Thu, 27 Nov 2014 18:00:19 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1270

Antonín Dvořák Fanfaren zur feierlichen Eröffnung der Landesausstellung in Prag (1891)
Béla Bartók Konzert Nr. 1 für Klavier und Orchester
Marc-André Dalbavie Variationen über ein Thema Janáčeks
Leoš Janáček Sinfonietta

Dirigent: Aleksandar Marković
Klavier: Denis Kozhukhin Philharmonie Brno

Ticketverkauf

Dieses Konzert beginnt in der Tat feierlich – mit den Fanfaren, die, obgleich ein Werk Antonín Dvořáks (1841–1904), dem Publikum so gut wie unbekannt sein dürften. Dvořák komponierte dieses Werk für vier Trompeten und Pauken anlässlich der Landes-Jubiläumsausstellung 1891 in Prag. Am Eröffnungstag, dem 15. Mai, erklangen die Fanfaren bereits um sechs Uhr morgens von den Türmen der Stadt, ein weiteres Mal wurden sie während der feierlichen Eröffnung der Ausstellung auf der Galerie des Eingangstors zum Ausstellungsgelände gespielt. Interessant ist, dass die grundlegenden Paukenfiguren des Stückes nahezu identisch mit dem Rhythmus eines bekannten Kinderreimes sind.

Béla Bartók (1881–1945) schrieb über sein Erstes Klavierkonzert: „Im letzten Jahr habe ich mich viel mit der Musik vor Bach beschäftigt, und ich glaube, dass Spuren davon z. B. auch in meinem Klavierkonzert zu sehen sind …“ Bartók arbeitete von August bis November 1926 an dem Werk, um es anschließend unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler selbst als Erster aufzuführen. Auch bei der Aufführung mit der Tschechischen Philharmonie 1927 in Prag saß Bartók selbst am Klavier. Lange Diskussionen über dieses Opus führte er auch mit Leoš Janáček.

Der französische Komponist Marc-André Dalbavie (1961) erhielt von der namhaften Suntory Hall in Tokio den Auftrag zu einem neuen Werk. Er komponierte für diesen Konzertsaal die zwanzigminütigen Variationen über ein Thema Janáčeks und führte bei der Uraufführung im Jahr 2006 persönlich den Taktstock. Das Thema seiner Variationen entlieh er Janáčeks Klavierzyklus Im Nebel. Es sei angemerkt, dass sich Dalbavie auch bei seiner Sinfonietta durch Janáček inspirieren ließ.

Und gerade die Sinfonietta Leoš Janáčeks (1854–1928) bildet auch den Abschluss des Konzerts der Philharmonie Brno. Janáček vollendete sie 1926 als sein letztes Orchesterwerk. Seiner Freundin Kamila Stösslová schrieb er darüber: „Ich bin gerade dabei, eine hübsche Sinfonietta mit Fanfaren zu Ende zu bringen. Ich erinnere mich an die Fanfaren in Písek. Das war damals schön.“ Die Komposition wurde anlässlich des 8. Sokol-Turnfestes in Prag durch die Tschechische Philharmonie uraufgeführt.

Pavel Petráněk

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Die Sache Makropulos http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=vec-makropulos-3 http://janacek-brno.cz/de/vec-makropulos-3/#comments Sun, 30 Nov 2014 18:00:12 +0000 http://janacek-brno.cz/?p=1278
Nachklänge des Festivals
Nationaltheater Brno

Dirigent: Marko Ivanović
Regisseur: David Radok
Bühnenbild: Zuzana Ježková, Ondřej Nekvasil
Kostüme: Zuzana Ježková
Beleuchtung: Petr Kozumplík
Chorleitung: Pavel Koňárek
Dramaturg: Pavel Petráněk

Ticketverkauf
Emilia Marty: Gitta-Maria Sjöberg
Albert Gregor: Aleš Briscein
Vítek: Petr Levíček
Kristina: Eva Štěrbová
Jaroslav Prus: Svatopluk Sem
Janek: Peter Račko
Dr Kolenatý: František Ďuriač
Ein Theatermachinist: Jiří Klecker
Eine Aufräumefrau: Jitka Zerhauová
Hauk-Schendorf: Josef Škrobánek
Eine Kammerzofe:  Jana Wallingerová

Seine siebte Oper, „Die Sache Makropulos“, vollendete Janáček 1925 im Alter von 71 Jahren. Weshalb griff er gerade auf ein Drama Josef Čapeks zurück, das von seinem Thema her auf den ersten Blick weit von Janáčeks übrigen Opern entfernt scheint? Offenbar war es ihm ein Bedürfnis, auf die Frage nach dem Ende des Menschen, dem Sinn des Daseins und seines Erlöschens zu reagieren. Dies zeigt sich bereits im „Schlauen Füchslein“, wo Sterben und Geborenwerden Hand in Hand miteinander gehen. Janáčeks pantheistische Weltsicht tritt hier klar hervor: die Natur hat ihre Ordnung, die zwar grausam anmuten mag, doch ist sie logisch und die einzig denkbare. „Die Sache Makropulos“ behandelt die Frage, was geschieht, wenn eine solche Ordnung künstlich aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Das Schicksal eines Menschen, der 300 Jahre lebt, wird unerträglich, er verliert den Sinn seiner Existenz und seinen Glauben. Ein solches Wesen wird auf der formalen Seite zur vollkommenen Persönlichkeit, im Innern wandelt es sich jedoch natürlicherweise zur Kreatur. Es lässt sich folgern, dass Čapek sein neues Werk gerade zur rechten Zeit herausbrachte und genau die Überlegungen des Komponisten traf. Die Oper wurde am 26. Dezember 1926 am Brünner Nationaltheater auf der Bühne des damaligen Stadttheaters (heute Mahen-Theater) uraufgeführt und wurde zu einem fulminanten Erfolg. Dahinter stand sicherlich auch die ausgezeichnete Einstudierung des Dirigenten František Neumann, des Regisseurs Otakar Zítek sowie der Hauptdarstellerin Alexandra Čvanová, die zu diesem Zeitpunkt erst 29 Jahre alt war. Was fasziniert uns an dieser Oper bis heute? Sicherlich ihre Modernität und das exklusive Ambiente, wo telefoniert und mit dem Auto gefahren wird, aber auch die geheimnisvolle Spannung einer gut durchdachten Detektivgeschichte. Vor allem jedoch die mitreißende Musik Janáčeks und die Fähigkeit des Komponisten, Wort und Musik in vollendeter Form zu einem musikalisch-dramatischen Ganzen zu verbinden.

Jiří Zahrádka

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