Orchesterkonzert


Antonín Dvořák Fanfaren zur feierlichen Eröffnung der Landesausstellung in Prag (1891)
Béla Bartók Konzert Nr. 1 für Klavier und Orchester
Marc-André Dalbavie Variationen über ein Thema Janáčeks
Leoš Janáček Sinfonietta

Dirigent: Aleksandar Marković
Klavier: Denis Kozhukhin Philharmonie Brno

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Dieses Konzert beginnt in der Tat feierlich – mit den Fanfaren, die, obgleich ein Werk Antonín Dvořáks (1841–1904), dem Publikum so gut wie unbekannt sein dürften. Dvořák komponierte dieses Werk für vier Trompeten und Pauken anlässlich der Landes-Jubiläumsausstellung 1891 in Prag. Am Eröffnungstag, dem 15. Mai, erklangen die Fanfaren bereits um sechs Uhr morgens von den Türmen der Stadt, ein weiteres Mal wurden sie während der feierlichen Eröffnung der Ausstellung auf der Galerie des Eingangstors zum Ausstellungsgelände gespielt. Interessant ist, dass die grundlegenden Paukenfiguren des Stückes nahezu identisch mit dem Rhythmus eines bekannten Kinderreimes sind.

Béla Bartók (1881–1945) schrieb über sein Erstes Klavierkonzert: „Im letzten Jahr habe ich mich viel mit der Musik vor Bach beschäftigt, und ich glaube, dass Spuren davon z. B. auch in meinem Klavierkonzert zu sehen sind …“ Bartók arbeitete von August bis November 1926 an dem Werk, um es anschließend unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler selbst als Erster aufzuführen. Auch bei der Aufführung mit der Tschechischen Philharmonie 1927 in Prag saß Bartók selbst am Klavier. Lange Diskussionen über dieses Opus führte er auch mit Leoš Janáček.

Der französische Komponist Marc-André Dalbavie (1961) erhielt von der namhaften Suntory Hall in Tokio den Auftrag zu einem neuen Werk. Er komponierte für diesen Konzertsaal die zwanzigminütigen Variationen über ein Thema Janáčeks und führte bei der Uraufführung im Jahr 2006 persönlich den Taktstock. Das Thema seiner Variationen entlieh er Janáčeks Klavierzyklus Im Nebel. Es sei angemerkt, dass sich Dalbavie auch bei seiner Sinfonietta durch Janáček inspirieren ließ.

Und gerade die Sinfonietta Leoš Janáčeks (1854–1928) bildet auch den Abschluss des Konzerts der Philharmonie Brno. Janáček vollendete sie 1926 als sein letztes Orchesterwerk. Seiner Freundin Kamila Stösslová schrieb er darüber: „Ich bin gerade dabei, eine hübsche Sinfonietta mit Fanfaren zu Ende zu bringen. Ich erinnere mich an die Fanfaren in Písek. Das war damals schön.“ Die Komposition wurde anlässlich des 8. Sokol-Turnfestes in Prag durch die Tschechische Philharmonie uraufgeführt.

Pavel Petráněk