Leoš Janáček – Das schlaue Füchslein
Dirigent: Robert Jindra
Regie: Ondřej Havelka
Bühnenbilder: Martin Černý
Kostüme: Kateřina Štefková
Choreographer: Jana Hanušová
Chorleitung: Martin Buchta
Chorleitung für Kühns Kinderchor: Jiří Chvála
Dramaturg: Ondřej Hučín
BESETZUNG:
Der Förster: Svatopluk Sem
Füchslein Schlaukopf: Alžběta Poláčková
Fuchs: Michaela Kapustová
Der Schulmeister, Mücke: Jaroslav Březina
Der Pfarrer, Dachs: Luděk Vele
Haraschta: Jiří Brückler
Die Frau Försterin, Eule: Jitka Svobodová
Der Gastwirt Pásek: Jan Markvart
Frau Pásková, Specht: Yvona Škvárová
Hund Lapák: Jana Sýkorová
Hahn: Sylva Čmugrová
Schopfhenne: Michaela Šrůmová
Pepík: Daniel Matoušek / Jakub Turek
Frantík: Jakub Hliněnský / Martin Kalivoda
Das junge Füchslein Schlaukopf: Natalie Grossová / Tereza Šlosáková / Martina Vyhnanovská
Frosch: Matěj Kirov / Filip Koll / Matyáš Urbánek
Grille: Václav Preisler
Heuschreck: Ema Doležalová / Kateřina Zikmundová
Fliege: Nikol Kouklová / Malvína Pachlová
Nationaltheater Chor, Kühns Kinderchor
Nationaltheater Ballet und Gäste
Nationaltheater Orchester
Nationaltheater Prag
Das schlaue Füchslein ist die siebte von neun Opern Leoš Janáčeks (1854–1928). Das Libretto schrieb der Komponist selbst, es basiert auf der literarischen Vorlage von Rudolf Těsnohlídek, die dieser als Text zu den Illustrationen Stanislav Loleks schrieb (der hatte unter anderem eine einjährige Ausbildung als Förster und Jäger absolviert), welche vom 7. April bis zum 23. Juni 1920 in Fortsetzungen in den Brünner Lidové noviny abgedruckt wurden. Janáček ließ manche Teile der Bilderserie vollständig weg, um andere dagegen detaillierter auszugestalten, wobei er stärker die Welt der Tiere betonte und die menschlichen Figuren zurückdrängte. Im Gegensatz zur Vorlage, die mit der Hochzeit von Schlaukopf und Goldrücken endet, ließ Janáček seinen Titelhelden am Ende sterben.
Mit der Arbeit an der Oper begann er ganz allmählich bereits in einer Zeit, als er sich mit ganzer Kraft der Komposition Katja Kabanowa widmete – im Sommer 1921. Das Szenario der Oper hatte er damals bereits im Kopf. Mit der eigentlichen Kompositionsarbeit begann er jedoch erst im Januar 1922, um sich ihr mit kürzeren Unterbrechungen bis zum Beginn des Jahres 1924 zu widmen. Er vollendete das Werk also im Alter von 70 Jahren. Die Uraufführung fand unter der Leitung von František Neumann am 6. November 1924 in Brno statt, Regie führte dabei Otakar Zítek.
Die Neuinszenierung des Prager Nationaltheaters trägt die persönliche Handschrift seines Regisseurs Ondřej Havelka – eine Stilisierung in die Swingära der Zwanzigerjahre, in der sich die Frau vollkommen zu emanzipieren beginnt, ähnlich wie dies das Füchslein in der Oper vollbringt.
Für Havelka ist dieses Werk, in dem sich die Welt der Tiere und der Menschen überlagern, mehr als ein bloßes Märchen. „Ich wollte keine illustrative Darstellung erzielen, wo Tiere in Pelzen über die Bühne hüpfen, andererseits brauchen aber auch Eltern keine Angst zu haben, ihre Kinder mitzubringen“, betont er. In der Vorlage erkennt er vor allem eine Metapher auf das menschliche Leben.
Pavel Petráněk