Das schlaue Füchslein

arrangiert für Kammerorchester, Jonathan Dove, 1998


Kammeroper der Fakultät für Musik der Janáček-Akademie Brno

Komponist: Leoš Janáček
Libreto: Leoš Janáček
Dirigentin: Nikol Kraft
Regie: David Kříž
Bühnenbilder und Kostüme: Sylva Marková
Videoart: Jakub Kříž 
Chorleitung: Klára Roztočilová
Chorleitung für Kinderchor: Valéria Maťašová 
Produktion – Studenten: Michaela Bóková, Michal Grombiřík, Mária Žilecká


Der Förster: Jiří Miroslav Procházka,  Jan Kučera
Die Frau Försterin: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová
Der Schulmeister: Vít Habernal, Otakar Souček
Der Pfarrer: Martin Frýbort, David Szendiuch
Háraschta, ein Landstreicher: Jiří Ullrich, Petr Karas
Der Gastwirt Pasek: Jiří Ullrich, ein Kirchenmitglied
Frau Pásková:  Klára Varmužová, Eliška Ouředníčková, Pavla Mlčáková
Frantík: Jana Vondrů, Eliška Ouředníčková
Pepík: Monika Kaštanová, Pavla Mlčáková
Füchslein Schlaukopf: Marta Reichelová, Aneta Ručková, Zdislava Bočková
Fuchs: Romana Jedličková, Jana Melišková, Jana Jelínková
Dackel: Kateřina Hloušková, Pavla Radostová, Jarmila Balážová
Hahn: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů
Schopfhenne: Mária Havriláková, Barbora Čechová
Dachs: Martin Frýbort, David Szendiuch
Eule: Irina Shevchuk, Ivana Pavlů, Mária Havrilaková
Eichelhäher: Jana Vondrů, Monika Kaštanová
Specht: Jarmila Balážová, Pavla Radostová
Mücke: Vít Habernal, Otakar Souček


Ticketverkauf

Am 6. November dieses Jahres konnten wir den neunzigsten Jahrestag der Uraufführung von Janáčeks „Waldidylle“, der Oper „Das schlaue Füchslein“, begehen. „Ich habe ein schlaues Füchslein für den Wald und die Trauer der späten Jahre eingefangen“, schrieb Janáček seiner Muse Kamila Stösslová. Und in der Tat handelt es sich hier um ein Meisterwerk aus der letzten Schaffensphase des Komponisten, das er mit fast siebzig Jahren schrieb. Janáček begann sich 1920 für das Sujet zu interessieren, nachdem ihn seine Haushälterin Mařa auf die „Abenteuer des Füchsleins Schlaukopf“ aufmerksam gemacht hatte, welche Rudolf Těsnohlídek in Fortsetzungen in den Lidové noviny veröffentlichte. Es vergingen jedoch noch zwei Jahre, bis sich Janáček an die Arbeit machte. Unterdessen studierte er die Natur, notierte sich die „Gesänge“ von Vögeln wie Fröschen, beobachtete im Wald das Leben einer Fuchsfamilie. Bei der Umwandlung von Těsnohlídeks Novelle zu einem Opernlibretto bewies er eine sehr glückliche Hand; politische Satire und zeitgenössische Kontexte verdrängte er in den Hintergrund und ließ die gesamte Handlung auf der einfachen Geschichte eines Füchsleins, der übrigen Waldbewohner und einiger menschlicher Charaktere aus der Umgebung von Brno basieren, wobei er die gerechte und durch eine höhere Macht gegebene Ordnung der Natur betont, die den Anfang und das Ende nicht nur des menschlichen Daseins bedeutet. Die Premiere fand am 5. November 1924 unter der Regie von Otakar Zítek im Brünner Stadttheater statt und begeisterte durch die genialen Kostüme von Eduard Milén und die prägnante musikalische Einstudierung von František Neumann. Heute wird dieses Werk praktisch auf der ganzen Welt vor Kindern, ihren Eltern und Großeltern gespielt. Seit Jonathan Dove 1988 eine Modifikation der Partitur für 16 Orchestermusiker und 6 Solisten gelang, die überraschend gut den für Janáček typischen Klang wiedergibt, hat diese Oper ihren Weg auch auf zahlreiche kleine Bühnen und in Schultheater gefunden.

Jiří Zahrádka